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NATIONALE und INTERNATIONALE VORBILDER 

Die Idee zum Projekt „SIMMO-Lesen kommt in Bewegung“ lieferten einerseits das in Niederösterreich durchgeführte Pilotprojekt MMS und andererseits Projekte aus dem Ausland.

Das Projekt „SCHNECKE- Bildung braucht Gesundheit“ ist ein Schulprojekt, das sich auf die Zusammenhänge zwischen Gleichgewicht und Schule konzentriert. Eine vom des Hessischen Kultusministeriums (2010-2012) wissenschaftlich begleitete Studie, die belegt:

 

Regelmäßiges Gleichgewichtstraining im Schulalltag verschafft messbare schulische Lernerfolge in Deutsch und Mathematik, steigert die Lernfreude und verbessert das Klassenklima. Schülerinnen und Schüler die regelmäßig und über einen längeren Zeitraum  die gezielten Gleichgewichtsprogramme im Unterricht nutzen, zeigen parallel zu ihren verbesserten Gleichgewichtsleitungen u.a. eine signifikant bessere Lesefähigkeit (ELFE). Graphik 2 zeigt den Unterschied in der Kontrollgruppe und der Testgruppe.

 

Weiters konnte mit diesem Projekt gezeigt werden, dass sich neben Deutsch und Mathematik auch die  Lernatmosphäre verbessert, siehe untere nebenstehende  Graphik.

(Quelle::http://www.schuleundgesundheit.hessen.de/fileadmin/content/Themen/Bewegung_ab_2012/FaltblattSchneckeStand3.8.2012.pdf)

 

Die Zerteilung der Bewegungseinheiten und der Fokus auf das Gleichgewicht sind jene Parameter, die auch ins Projekt „SIMMO-Lesen kommt ins Gleichgewicht“ einfließen werden.

Nicht nur die Lernfreude ist ein wesentlicher Parameter für eine positive Unterrichtssituation für PädagogInnen und SchülerInnen, sondern auch die Verbesserung der Verhaltensparameter wie Steuerung der Impulsivität, Selbstkontrolle, beginnt ohne Ermahnungen eine Arbeit, etc.

Die folgende Graphik zeigt eine dazu gemachte Untersuchung in Australien, deren Ergebnisse beim MMS-Pilotprojekt bestätigt werden konnten.Nebenstehende Graphik zeigt die Verbesserungen nach einem täglichen Training von 30 min. über zwei Terms in der Killarney State School  im Jahr 2001 in 9 Bereichen.

Das Institut Learning Connections in Australien arbeitet seit 1976 auf dem Gebiet der neurophysiologischen Förderung und schult PädagogInnen, um ein sensomotorisches Basistraining mit der ganzen Klasse durchführen zu können. Der Hauptfokus dieses Programm ist Integrations von frühkindlichen Bewegungsmustern.  Teilweise helfen Eltern bei der Durchführung der Übungen in den Klassen.

 

Es  zeigt sich sehr schön, wie sehr ALLE SchülerInnen von einer Förderung der Basiskompetenzen profitieren.  Unabhängig von ihrem persönlichen Potential wird das Leistungsprofil der Kinder gehoben. 

Die Kinder turnten im Beispiel nur 2 Monate und hatten davor 4 Monate Brain Gym gemacht.

 

Eine Stärke des Projektes in der PVS Sacre Coeur liegt in der Einbeziehung ALLER Schülerinnen und Schüler ohne vorherige Austestung. So haben auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit mit den anderen Kindern teilzunehmen.

SIMMO-Lesen kommt in Bewegung stärkt das Selbstbewusstseins (sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu werden) von allen, damit eine weitere Basis für erfolgreiches Lernen vorhanden ist. 

PRIMARY MOVEMENT PROGRAM; Northern Ireland; Martin McPhillips Queens University Belfast,

Das Augenmerk dieses Übungsprogramms ist auf den noch vorhandenen frühkindlichen Reflexen, die die Entwicklung der Basisfunktionen behindert haben.  Die Studie untersuchte Kinder zwischen 8 und 11 Jahren mit einer Legasthenie. Sie wurden in 3 Gruppen unterteilt: Experimentalgruppe, Kontrollgruppe und Placebogruppe. Nach einem Jahr wurde der RE-Test durchgeführt. Die Kontroll- und die Placebogruppe hatten einen durchschnittlichen Fortschritt im Lesealter von ca. 7 Monaten gemacht. Die Experimentalgruppe verbesserte sich um 15 – 23 Monate im gleichen Zeitraum. Siehe Graphiken

Diese im Jahr 2000 durchgeführte Doppelblindstudie in Irland konnte zeigen, wie die Lesefertigkeit in Abhängigkeit von einem frühkindlichen Reflex, dem Asymmetrisch Tonischen Nackenreflex durch spezifische Übungen verbessert werden kann.  (Quelle: LANCET 2000, Nr.355: McPhilips, Hepper, Mulhern: Effects of replicating primary reflex movements on specific readind difficulties in children: a randomised, doubleblind, controlled trial.)

 

In einer Folgeuntersuchung wurde bei 683      6-11 jährigen Kindern eine hohe Korrelation zwischen ATNR (Asymmetrisch-Tonischer-Nackenreflex) und Lese- bzw. Mathematikfähigkeiten herausgefunden.. Zudem wurde festgestellt, dass Buben ein höheres Risiko von persistierenden Reflexen aufweisen. Die Studie zeigte, dass das Bewegungsprogramm Primary Movement Program signifikante Verbesserungen bringen konnte, besonders im Bereich Lesen und Mathematik. Siehe Graphik 8.

(Veröffentlicht in: Journal of Research in Special Educational Needs Volume 5  Number 3  2005 101–111 10.1111/J.1471-3802.2005.00049.)

SMART – Stimulating Maturity through Accelerated Readiness Training; USA ; Minnesota Learning Ressource Center

Dieses Center wurde 1982 gegründet und hat tausende PädagogInnen aus vielen Bundesstaaten inzwischen eingeschult.

Auch dieses Programm wird täglich 30  min pro Schultag durchgeführt.  Es ist eine Kombination aus einem neurophysiologischen Übungsprogramm und bewegten Aktivitäten in der Klasse. Viele schulen haben einen SMART-Raum, der vorbereitete Parcours hat. Die SchülerInnen machen 10 Wiederholungen der Parcoursstrecke mit Stationen wie rollen oder krabbeln auf Matten, Hangelleiter, Mini-Trampolin, Balancierbalken,… Und einigen Stationen befassen sich mit Training der Auge-Hand-Koordination, Training der Feinmotorik, etc.

Regelmäßiges Mentoring ist einer der Erfolgsfaktoren von SMART und dieses Erfolgsrezept  fließt auch in das Projekt SIMMO ein. Zudem entspricht die starke Involvierung der Direktion der Volksschule Pressbaum, ebenso den Erfahrungswerten des SMART-Teams. Diese haben folgenden Grundsatz festgelegt: Will eine Schule das SMART-Programm einführen, so müssen mindestens 2 Lehrkräfte an der Schulung teilnehmen und die Direktion muss zumindest eine eintägige Information über die Zusammenhänge besuchen. (Quelle: MLRC A Chance to grow; Minneapolis Frühling 2007)

Frau Arnold hat an einer SMART-Schulung teilgenommen, die Schule besichtigt und mit vielen Pädagogen gesprochen, die mit dem Projekt jahrelange Erfahrung haben. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse fließen in das Projekt SIMMO ein.

Ebenso greift SIMMO auf die Erfahrungen, die in Niederösterreich mit dem Projekt MMS in 11 Volksschulklassen an 6 Schulstandorten gemacht wurden, zurück. Im Projekt MMS konnte gezeigt werden, dass  sich motorische Fertigkeiten und  Verhaltensparameter durch ein regelmäßig angebotenes Training der Basiskompetenzen verbessern. Die PädagogInnen merkten auch die konzentrationsfördernde Wirkung der MMS-Übungen. 

 

Die Schulung der PädagogInnen wurde bei MMS gut beurteilt und das Konzept wurde daher auch für das Projekt „SIMMO-Lesen kommt in Bewegung“ sehr ähnlich belassen.

Die PädagogInnen fühlten sich nachhaltig von dem Seminar in ihrer praktischen Arbeit unterstützt.  Sie haben verstärkt bemerkt, dass Schwierigkeiten in der Schule beim Lernen oder Verhalten mit Schwierigkeiten bei den motorischen Basisfähigkeiten korrelieren.  Durch den verbesserten sensomotorischen Blick entdeckten die PädagogInnen motorische Schwierigkeiten, die im Alltag durch Kompensationsverhalten nicht auf den ersten Blick auffallen.

Als sehr wesentliche Änderung gegenüber MMS werden beim Projekt SIMMO auch die Eltern einbezogen. Und es wird ein Teil der Übungen den Kindern als Hausübung gegeben. In der Pause am Schulhof wird auch ein Teil der Übungen durchgeführt, dafür werden 2 Hangelleitern und Balanciermöglichkeiten montiert.

 

Eine weitere Veränderung gegenüber MMS ergibt sich aus der Tatsache, dass ALLE PädagogInnen bei SIMMO mitmachen. Alle entschieden sich mitzumachen. Dadurch wird der Teamgeist gestärkt, gegenseitige Unterstützung wird möglich und kann ein Motivationstief einer Kollegin oder eines Kollegen auffangen.

 

Zusammenfassung der Aussagen, der am Ende des Projekts interviewten PädagogInnen

•           MMS weitergeht,

•           es einen allgemeinen Auffrischungstag gibt,

•           es Übungsabende für Pädagogen und ev. Eltern gibt,

•           ein individuelles Mentoring in der Klasse weiter möglich ist,

•           eine Schulstunde für MMS zusätzlich vorhanden wäre,

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